Kapitel 8
Es war wieder still. Die Lage hatte sich beruhigt. Anget blieb jedoch angespannt. Die Straße war still, dunkel und kalt, die er entlangging. Er sah nichts und ging in beinah absoluter Dunkelheit. Ziellos. Er konnte nur hoffen, dass nichts passierte. Dass Ganola hinter ihm steht. Dass das Monster ihn packt und ihn in seinem Sack wegschleppt. Sie sollten ihn alle in Ruhe lassen.
Er musste stehen bleiben. Irgendwas stimmte nicht. War jemand hier?
- Ahh!!!
Anget schrie auf. Der Dolch eines der Monster hat ihn erwischt. Anget hackte um sich und hoffte das Monster zu treffen. Er spürte Blut an seinem Körper. Sein eigenes und das des Monsters. Er wusste, dass es tot war.
Mit der Verletzung konnte er nicht lange weitergehen. Das wusste er. Er hatte jedoch Glück. Es war nur eine Schnitt- und keine Stichwunde. Dennoch brauchte er Verbandszeug.
Vor ihm sah er plötzlich ein flackerndes Licht. Er folgte diesem und gelangte zu einem großen Gebäude.
Krankenhaus und Nervenheilanstalt des 2. Stadtrings
An das Krankenhaus konnte er sich erinnern, aber die Nervenheilanstalt war ihm neu. Haben sie es neu gebaut? Egal, er musste hineingehen und einen Verbandskasten finden.
Am Eingang war die Rezeption. Der Raum war mit weißen Fließen an den Wänden bedeckt. Sie waren sehr sauber. Fast schon auf Hochglanz poliert.
Anget folgte einem Gang. Keine Tür war zu sehen. Nur diese sauberen Fliesen und Neonröhren die von der Decke hingen.
Das Blut seiner Wunde ronn ihm runter. Er musste den Verbandskasten schnell finden.
Je weiter er ging desto verfallener wurde der Gang. Die Neonröhren flackerten. Die Wände waren verschmiert mit Blut und das Blut aus Angets Wunde mischte sich mit dem der Blutpfützen am Boden, als es tropfte.
Am Ende des Ganges fand er eine Treppe. Neben der Treppe war ein Aufzug. Daneben stand ein Putzwagen. Wahrscheinlich der von der damaligen Putzkolonne. Ein kleiner Spalt der Tür war geöffnet.
Anget nahm seinen Mut zusammen und öffnete sie. Das Innenleben des Aufzugs sah aus wie eine Gummizelle. Gepolsterte, weiße Wände. Darin war ein Matoraner. Er trug eine Zwangsjacke, hatte einen gesenkten Blick und bewegte sich nicht.
Der Toa war sich zunächst unsicher. Sollte er hineingehen und eine Lifttaste drücken und hoffen, dass der Matoraner sich weiterhin nicht bewegt oder doch die Treppe benutzen und es riskieren einer Gefahr zu begegnen?
Der Matoraner bewegte sich.
- Ich wars nicht.
Anget drehte sich um, um die Treppe hinaufzurennen.
- Warte. Ich bin keiner von denen.
- Wie heißt du?
- Tanik. Nimm mir die Jacke ab.
Anget zögerte zunächst, aber er glaubte ihm und nahm ihm die Zwangsjacke ab.
- Danke.. Du blutest.
- Ja ich weiß. Hast du einen Verband oder so etwas?
- Nein, aber das ist ein Krankenhaus. Da wird es doch genug Verbände geben.
- Ja. Schon klar.
- Also dann. Der Boden putzt sich nicht von selbst. Viel Glück noch Anget. Ich hoffe du findest wonach du suchst.
- Moment. Wieso..?
Der Matoraner ging jedoch mit dem Putzwagen davon, bevor Anget ihm die Frage zu Ende stellen konnte.
Anget stieg in den Lift ein. Er drückte den Knopf zum Dachgeschoss.
Der Toa lehnte sich gegen die gepolsterte Wand. Der Aufzug blieb auf einmal stehen. Es hörte sich so an, als würde sich etwas auf dem Lift bewegen. Plötzlich raste der Aufzug nach unten. Richtung Keller.