Seit heute ist die erste Ausgabe des neuen BIONICLE-Magazins auf dem Markt – wobei mir vor kurzem im E-Mail-Kontakt mit Verlag Blue Ocean Entertainment mitgeteilt wurde, dass das Magazin nicht in ganz Deutschland gleichzeitig verfügbar sein soll, also macht euch nicht verrückt, wenn ihr es noch nicht finden könnt. Das Magazin scheint keine Mangelware zu sein – im Supermarkt meines Vertrauens habe ich gleich einen ganz dicken Stapel mit Exemplaren dieses Magazins vorgefunden. Ich erinnere mich, dass ich mich beim alten „Offiziellen Deutschen BIONICLE-Magazin“ und den „Glatorian“-Heften schon glücklich schätzen konnte, wenn ich dort am Erscheinungstag auch nur ein einziges Exemplar finden konnte. Der Preis liegt in Deutschland bei 3,99 Euro; in anderen Ländern müsst ihr mehr zahlen. (Z.B. 4,40 Euro in Österreich, und 7,90 Schweizer Franken in der Schweiz.)
Das Extra
Werfen wir doch als erstes einen Blick auf das Extra des Magazins, den „Totenkopf-Skorpion“. Nein, dabei handelt es sich natürlich nicht um das Set, das LEGO letztes Jahr für 15 Euro auf den Markt gebracht hat, sondern um ein vollkommen neues Mini-Set bestehend aus (wenn ich mich nicht verzählt habe) 19 Teilen. Die Figur ist durchaus als Skorpion zu erkennen, aber wirklich begeistert bin ich von dem Set jetzt nicht. Ich bin mir nicht mal ganz sicher, was genau davon jetzt der Kopf des Skorpions sein soll. Das Set ist sicherlich ein nettes Extra – vor allem im Vergleich mit den Extras des G1-Magazins damals -, aber nicht der Grund, warum ihr euch das Magazin kaufen solltet.
Der Comic
Das interessanteste an dem Magazin ist natürlich der Comic, der mit ganzen 20 Seiten den größten Teil des 36-seitigen Heftes ausmacht. Dabei handelt es sich, wie manche vielleicht schon anhand des Covers erraten haben, um eine deutsche Übersetzung der ersten 20 Seiten der Graphic Novel „Gathering of the Toa“. Diese sind nochmal in drei Teile aufgespalten: „Hilfe aus dem Jenseits“, „Die Ankunft der Helden“, und „Die eingefrorene Zeit“. Darin verfolgen wir die Kämpfe der okoto’schen Inselbewohner gegen die Totenkopfspinnen, die Beschwörung der Toa, und die ersten Abenteuer von Onua und Kopaka.
Zum Comic selbst möchte ich jetzt nicht allzu viel sagen – wer mich kennt, weiß schon, dass sich meine Begeisterung für den Schreib- und den Zeichenstil der Graphic Novels in Grenzen hält. Wer sich aber für die Graphic Novels interessiert, dem kann ich das Magazin wärmstens empfehlen. Das größere Format des Hefts macht den Comic viel angenehmer zu lesen, und auch die deutsche Übersetzung ist (größtenteils) ausgezeichnet. Positiv überrascht hat mich dabei zum Beispiel, dass Korgot als Hüterin der Erde bezeichnet wird. Im englischen Original geht aus der Graphic Novel nämlich gar nicht hervor, dass Korgot weiblich ist. Dass man solche Details recherchiert und berücksichtigt hat, zeugt also von einer Sorgfalt, von der wir bei früheren Übersetzungen von BIONICLE-Comics und -Büchern nur träumen konnten.
Eine Kuriosität in der Übersetzung ist, dass die Toa als „Vereiniger“ vorgestellt werden, obwohl sich die Toa eigentlich noch in ihren 2015-„Meister“-Gestalten befinden. Ich vermute aber mal, dass das von LEGO aus Marketing-Gründen so vorgegeben wurde. Etwas schade finde ich außerdem, dass der Begriff „destiny“ durchgehend mit „Schicksal“ übersetzt wird – was natürlich konsistenter mit den bisherigen offiziellen G2-Übersetzungen ist, aber als alter G1-Fan hätte ich es natürlich schöner gefunden, wenn man stattdessen den Begriff „Bestimmung“ genutzt hätte. Immerhin wurde „Masks of Power“ diesmal mit „Masken der Macht“ übersetzt.
Sonstige Inhalte
Vor und zwischen den einzelnen Teilen des Comics sind noch ein paar weitere Inhalte eingestreut, die ich natürlich nicht unerwähnt lassen will:
Ganz zu Beginn werden uns auf einer Doppelseite die sechs Toa vorgestellt. Die Texte sind inhaltlich nichts neues und dürften euch noch von der BIONICLE-Website letztes Jahr in Erinnerung sein – Pohatu hat Angst im Dunkeln, Kopaka ist ein Tollpatsch, etc. Leider sind das aber auch schon die einzigen Seiten mit zusätzlichen Informationen über das BIONICLE-Universum – während die Graphic Novel noch zahlreiche weitere Informationen über Okoto, die Maske der Zeit, die Bösewichte und noch mehr enthält, ist zumindest in der ersten Ausgabe des Magazins nichts dergleichen zu finden.
Nach dem ersten Teil des Comics gibt es einige Rätsel, mit denen sich jüngere Fans eine Weile beschäftigen können – für ältere Fans wie mich sind sie natürlich eher uninteressant.
In der Mitte des Heftes findet ihr ein doppelseitiges Poster. Dabei handelt es sich um altbekannte Motive, nämlich das Werbeposter für 2015 (Tahu greift nach der Maske der Schöpfung) auf der einen Seite, und das für das erste Halbjahr 2016 (Tahu in seiner vereinigten Form, darunter die restlichen Toa mit ihren Kreaturen) auf der anderen Seite. Wenn ihr diese Poster also in hoher Qualität und im DinA3-Format haben wollt: Das ist eure Gelegenheit!
Auf der letzten Seite befindet sich (neben den Lösungen zu den Rätseln) natürlich eine Vorschau auf die nächste Ausgabe des Magazins. Die lässt leider noch eine ganze Weile auf sich warten: Erst am 11. August soll das Heft erscheinen. Versprochen werden uns aber erneut ein kleines von BIONICLE inspiriertes LEGO-Set – „Ekimus Falke“, der mir optisch auf den ersten Blick sogar ziemlich gut gefällt – sowie ein 30-seitiger Comic, bei dem es sich wohl um den Rest der ersten Graphic Novel handeln dürfte. Damit dürfte die zweite Ausgabe wohl auch etwas dicker werden als die erste.
Soviel zu unserem ersten Einblick in das neue Magazin. Seid ihr neugierig geworden, oder habt ihr selbst schon eine Ausgabe des Heftes ergattern können? Lasst uns doch im Forum hören, was ihr davon haltet!