Die Chroniken des Toa Hafu

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Hafu
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Die Chroniken des Toa Hafu

Beitrag von Hafu »

(Hinweis: Die Ereignisse im Hauptuniversum sind ungefähr drei Wochen NTT (Nach Teridax' Tod) angelegt)
Hafu sah auf. Keuchend rieb er sich den Schweiß von der Stirn, und müde, jedoch zufrieden, stemmte er die Hände in die Hüften und betrachtete stolz sein Werk. Die gigantische Statue von Toa Matoro würde meilenweit zu sehen sein. Turaga Onewa hatte ihn, mit Zustimmung der anderen Turaga, zu dieser Arbeit beauftragt, und Hafu war, milde ausgedrückt, ziemlich stolz auf seine Leistung. Der Grund für eine zweite Statue war, dass das von Onewa erbaute Standbild durch den Aufprall des Mondes auf Metru Nui zerstört worden war. Onewa hätte sich gerne selbst der Angelegenheit angenommen, jedoch musste er sich an der Errichtung von Neu-Atero beteiligen. Es war Hafu zuerst nicht geheuer gewesen, sich alleine in der Wüstenregion dieser neuen Welt zu begeben, jedoch hatte die Aussicht auf eine Herausforderung dieses Kalibers überwogen. Natürlich wollte er auch sein Respekt für Matoro zeigen, und dies hatte er getan, indem er diese Inschrift : "Dem, dem wir alles hier verdanken" in den Sockel geritzt hatte.
Genauer gesagt war Hafu nicht alleine. Zwei dieser seltsamen Wesen namens Tarduk und Berix hatten sich bereit erklärt, ihn zu begleiten, der eine, weil er auf Schrottteile zum Verkaufen hoffte, der andere, weil er seinen Aussagen zufolge geradezu besessen nach Zeugnissen der Vergangenheit suchte. Alles in allem bizarre Persönlichkeiten- Wer hatte es schon nötig, nach Schrott zu suchen? Und wer sich für Ruinen interessierte, war bei Hafu ganz unten angekommen. Für ihn zählte nur die Gegenwart.
Doch die Gesellschaft der beiden Agori war ihm wesentlich lieber als die der grauenhaften Kreaturen, die plötzlich vor ihm auftauchten, ihn umstießen und seine Maske von seinem Gesicht abrissen.
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Hafu
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Hafu »

So schnell, wie sie aufgetaucht waren, verschwanden die Kreaturen auch wieder. Sprachlos vor Erstaunen hatten die Agori die schnelle Szene verfolgt, ohne eingreifen zu können. Wer weiß, vielleicht hatten sie auch nicht eingreifen wollen? Vielleicht war das alles ja nur ein Trick, um an seine Maske zu gelangen? Die Wesen hier besaßen ja keine Masken, und sie sahen so aus, als könnten sie welche gebrauchen. Hafu beschloss, dies zur Probe zu stellen.
-Ja, worauf wartet ihr denn? Tag der Namensverleihung? Verfolgt sie doch! Oder soll ich ewig ohne Maske hier sitzen? schrie er die Agori an.
Natürlich verstanden Tarduk und Berix die Redewendung nicht, jedoch hatten sie den Sinn des Satzes verstanden. Gemeinsam halfen sie dem Po-Matoraner auf, und alle drei verfolgten die Sandspur, die die Vorox beim unterirdischen Graben bildeten. Japsend bemühte Hafu sich, nicht zurückzufallen. Die Agori hatten eine beträchtliche Ausdauer, und er selbst war mehr an Meißeln gewöhnt als an Laufen. Doch sie holten auf. Bald war die Spur in Greifesnähe, und Hafu setzte schon zum Sprung an, doch dann löste sich der Pfad buchstäblich in Luft auf. Es war einfach weg. Verwirrt hielten die Dörfler an.
-Vielleicht haben sie sich tiefer eingegraben? suggerierte der blaue Agori.
-Vielleicht haben sie einfach angehalten... entgegnete sein grüner Artengenosse.
-Angehalten? Mit meiner Maske? Frechheit!
Hafu ließ seinem Zorn freiem Lauf und begann wie von Sinnen zu graben. Gleich traf er auf etwas Hartes, was er sofort aus der Grube heraus hob. Es war seine Maske. Die Kreaturen hatten offenbar kein Interesse daran gefunden.
-Sieht sie nicht etwas seltsam aus? wand Tarduk ein. Die Masken, die ich bisher gesehen habe, leuchteten nicht so.
Tatsächlich schimmerte seine Noble Ruru befremdlich bläulich, aber das war sicher nur die gleißende Sonne, die auf sie herabschien. Schnell wischte Hafu die Bedenken beiseite.
-Ach was! Die sieht doch genau so aus wie vorhin!
Er setzte die Maske auf, und rein gar nicht passierte.
-Seht ihr? Ich...
Plötzlich schrie Berix schrill auf und zeigte auf Hafu's Füße. Er sah auf selbige herab, und sein Magen drehte sich um. Seine Füße waren komplett verschwunden! Er konnte sie noch spüren, jedoch sah er sie nicht mehr. Hafu rannte in Panik los, begleitet von den Zurufen der Agori, und bemerkte etwas äußerst Seltsames. Er fühlte nicht mehr Sand unter seinen Füßen, aber harter Granit. Hafu stoppte, beugte sich vor und versuchte, den Boden anzufassen. Doch spürten auch seine Hände, die mittlerweile auch nicht mehr zu sehen waren, auch nur Stein. Und ehe er sich es versah, fand er sich in einer völlig fremdartigen Welt wieder.
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Fippe
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Fippe »

Coole Geschichte! Klingt spannend ;)

Lässt Du jetzt deine drei Fanfics parallel laufen, oder hast Du die anderen etwa beendet?
Das Chronist-Wiki ist wieder da!
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Hafu
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Hafu »

Fippe hat geschrieben:Coole Geschichte! Klingt spannend ;)

Lässt Du jetzt deine drei Fanfics parallel laufen, oder hast Du die anderen etwa beendet?
Parallel, na klar!
Spoiler: zeigen
"Kurz und bündig" wird noch mit "Schatten der Vergangenheit" vereinigt (allerdings viel später).
Zuletzt geändert von Hafu am Freitag 5. Oktober 2012, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Moci
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Moci »

Hat er sich...in Luft aufgelöst? :shock: Auf jeden Fall sehr gut geschrieben, gefällt mir.
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Hafu
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Hafu »

Moci hat geschrieben:Hat er sich...in Luft aufgelöst? :shock: Auf jeden Fall sehr gut geschrieben, gefällt mir.
Hehe. :mrgreen: Bald kommt die Antwort.
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Fippe
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Fippe »

Zum Spoiler:
Das meinte ich eigentlich nicht mit "parallel", aber so kann man's auch verstehen ^^ :o ;)
Das Chronist-Wiki ist wieder da!
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Hafu
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Hafu »

Fippe hat geschrieben:Zum Spoiler:
Das meinte ich eigentlich nicht mit "parallel", aber so kann man's auch verstehen ^^ :o ;)
Spoiler: zeigen
Also, die laufen jetzt eine Zeit lang parallel, d.h. mit separaten Handlungssträngen, und an einem gegebenem Zeitpunkt vereinige ich die zwei Stories.
DCdTH bleibt separat.
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Hafu
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Hafu »

Oberst Wyk war außer sich. Seit nunmehr zwei Stunden standen seine Einheit, die IX. Sturmtruppenkompanie, und er unter heftigem Beschuss der feindlichen Artillerie. Alle zwei Minuten regnete es Schattenegeln auf ihrer behelfsmäßigen Barrikade, die sie sich aus Schrott zusammen gezimmert hatten. Und bei jeder Salve traf es einen anderen. Wyk hatte genug. Er wollte schon seinen linken Mitkämpfer Anweisungen geben, doch bemerkte er, dass selbiger soeben von einem Schattenegel infektiert worden war. Kopfschüttelnd zog Wyk seine Axt aus seinem Rückenholster und schlug dem Skakdi den Kopf ab. Besser, er starb einen schnellen, schmerzlosen Tod, als dass er von seinem Licht abgespalten werde und seine Mitkämpfer angreife. Wyk wand sich seinem rechten Kamerad zu, dem Toa der Säure Kolar, einem engen Freund und gleichzeitig sein Adjutant. Lautstark wies er ihn an:

-Hauptmann! Meldung erstatten!

Eilig und in der gleichen Lautstärke erwiderte Kolar:

-Oberst! Zwölf Kämpfer unserer Kompanie gefallen! Acht durch Feindeinwirkung! Fünf Verwundete! Kein Kontakt zu anderen Kompanien! Wir sind völlig abgeschnitten!

Wyk stieß einen deftigen Fluch aus. Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes "abgeschnitten".
Ihre Position war nicht mehr lange zu halten. Sie waren viel zu weit in Feindesgebiet vorgestoßen. Sie hatten nur noch zwei Optionen: Entweder müsste einer von ihnen Verstärkung holen, oder sie müssten sich zurückziehen. Letzteres strich Wyk sofort. Zurückziehen kam nicht infrage. Mit fünf Verwundeten... Vier. Mit vier Verwundeten würden sie es nie rechtzeitig zurück in ihre Linien zurückschaffen. Doch die erste Option war auch nicht besser. Selbst wenn man in dem Tempo eines Nui-Kopens rennen würde und es auch schaffen würde, Verstärkung zu holen, käme für die Zurückgeblieben hier jede Hilfe zu spät. Jeden Moment konnte die Stellung überrannt werden. Doch es gab wohl keine Alternative.
Mit etwas Trauer in seiner Stimme schrie er seinen Adjutanten und langjährigen Freund an:

-Hauptmann! Ich übertrage Ihnen nun die volle Verantwortung für die IX. Sturmtruppenkompanie und befördere sie hiermit zum Majoren!

Kolar antwortete mit einer Spur Stolz in seiner Stimme:

-Beförderung mit Freuden angenommen! Ich werde mich ihrer würdig erweisen!

-Major! Ich werde bis zu unseren Linien laufen, um Unterstützung für Sie und Ihre Kompanie zu holen! Halten Sie durch!

Beide wussten, was das bedeutete. Sie würden höchstwahrscheinlich nie wieder einander sehen. Jedoch antwortete der frischgebackene Major militärisch korrekt:

-Verstanden, Oberst! Wir halten die Stellung!

Sowohl Wyk als auch Kolar waren sich bewusst, dass die Kompanie genau das nicht tun würde. Wyk's Herz krampfte sich zusammen. Doch es blieb keine Zeit zu langen Abschieden. Deshalb grüßte Wyk nur militärisch, was Kolar erwiderte. Dann rannte Wyk los. Als er sich zwanzig Bio entfernt hatte, hörte er eine gigantische Explosion direkt hinter ihm. Während er weiterlief, drehte er sich um und sah die behelfmäßige Stellung in Flammen aufgehen.
***
Als er nach mehreren Scharmützeln endlich im Basislager ankam, war die Wut von Wyk zu einem Höhepunkt gekommen. Dampfend schritt er mit schweren Schritten auf das Generalzelt zu. Wer ihm nicht aus dem Weg ging, den rannte er schnaubend um. Dann riss er die Tür des Zeltes auf und marschierte hinein. In dem Zelt begrüßte ihn gleich eine ihm bekannte, näselnde Stimme.

-Wyk! Ich erkenne dich immer an der Art und Weise, mit der du in mein Zelt eintrittst. Also, was gibt es denn so Wichtiges?

Der Toa-General Vope, war anscheinend in einer seiner guten Tage. Dummerweise war Wyk das nicht.

-General Vope, die Situation an der Frontlinie ist nicht mehr unter Kontrolle! Ich...

-War sie das jemals gewesen?

-Ja, war sie! Vor zwei Wochen waren Spiriah's Streitmächte nah am Zusammenbruch! Doch dann kam Euer, entschuldigt mich, sinnloser Befehl zum Rückzug, und...

-Was schlägst du vor, alter Freund? Was ist dein Ratschlag, großer, jedoch impulsiver Taktiker und Führer?

Wyk konnte sich nicht mehr halten. Das Benehmen seines Befehlsgebers war manchmal kaum zu ertragen. Vope kam ihm vor wie ein rasiermesserscharfes Schwert, dass sich im Laufe der Jahre mehr und mehr abgestumpft hatte. Es war nun Zeit, dieses Schwert zu schleifen. Wyk packte all seine Wut und sein Frust in seinen nächsten Ausbruch.

-General! Sie können nicht so reden, während unsere Männer zu Dutzenden fallen! Genau jetzt, in diesem Moment! Der Feind hat Lein's Furt überrannt und wird Neu-Metru Nui sehr schnell erreichen, falls wir nicht handeln! Wir müssen einen Gegenangriff starten!

Wyk sprach nun etwas leiser.

-Vope! Geh doch wenigstens raus auf das Schlachtfeld und zeige dich den Soldaten, anstatt dich in deinem Zelt zu verbarrikadieren! Du bist der wahre Führer!

Vope antwortete ruhig und, wie Wyk schien, etwas müde:

-Du bist der aktivere von uns zwei, und wir beide wissen das.

-Aber du hast diese Armee erschaffen, Vope; du wurdest ihr General, also steh dazu!

Mit diesen Worten verließ Wyk wutentbrannt das Zelt. Ein Toa rannte auf ihn zu und erstattete ihm folgende Meldung:

-Oberst! Zwei Vorox und ein Po-Matoraner in unmittelbarer Entfernung des Camps entdeckt! Alle drei festgenommen und unter Arrest gestellt! Erwarten weitere Anweisungen!
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Moci
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Re: Die Chroniken des Toa Hafus

Beitrag von Moci »

Genial :shock: wirklich einfach nur super! :like: Eines würde ich aber gern noch wissen: was für Truppen sind da denn? Nur "mittelgroße" Wesen, also Skakdi, Toa u.ä. oder auch Matoraner? Der Po-Matoraner ist bestimmt kein Soldat, eher ein Spion oder sowas...
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