Prolog
Freunde, die ihr hier versammelt seid, hört noch ein Mal die Legende von Idekria. In einer Zeit vor unserer Zeit spaltete sich eine Welt in zwei. Ein gigantischer Krieg des guten gegen das Böse entbrannte. Auslöser dafür war ein Geheimnis, das den Besitzer die Schatten kontrollieren lassen konnte. Schließlich ging eine dritte Macht dazwischen und verbannte das Böse auf einen fernen Planeten. Doch der Krieg hatte dadurch keinesfalls ein Ende. Nein, nun stellten sich die bösen gegen einander und kämpften um die Herrschaft des Planeten Devla Donja.
Schließlich führte der Krieg zum zerbrechen des Planeten und der Wärter des Geheimnisses landete in einer fremden Welt, wo sie ihr Gift verbreitete. Die Schatten waren nicht mehr sicher, nicht Mal für den Schatten selbst...
Damals
Tuyet war unter den Gefangenen, die umkamen, als die Große Katastrophe die Grube zerschmetterte. Es gibt ein paar Flüchtlinge, die behaupten, sie hätte an Hydraxons Seite gekämpft, um zu versuchen, die Insassen an der Flucht zu hindern, während andere darauf beharrten, dass sie versuchte, selbst auszubrechen, und einfach nur Pech hatte.Wie mit so vielen Dingen im Leben, wird die ganze Wahrheit nie bekannt sein... und diejenigen, die sich noch an sie erinnern, sind eingeladen, zu glauben, was auch immer sie in der Nacht friedlicher schlafen lässt.
Heute
Die Toa des Wassers öffnete ihre Augen und fand sich an einem Ort wieder, den sie nicht wiedererkannte, obwohl er ihr bekannt vorkam. Die letzten Monate waren schnell vergangen, sie wusste nicht mehr genau was passiert war, doch eines wusste sie: sie wurde gesucht. Vor fast einem Jahr hatte sie versucht die Kraft des Nui-Steins für ihre Zwecke zu missbrauchen, doch sie wurde aufgehalten. Lhikan, das war sein Name, der Name des Toa, der sie aufgehalten hatte und dem sie ihre Flucht zu verdanken hatte. Ihre Rüstung war übersät mit Fragmenten des Nui-Steins, was auch der Grund dafür war, dass der Orden von Mata Nui sie in eine alternative Dimension bringen wollte. Sie hatte den Agenten namens Botar rechtzeitig gehört und war somit in der Lage gegen ihn zu kämpfen. Es war ein harter Kampf, doch schließlich konnte sie ihm die Maske abnehmen und ihn in eine alternative Dimension verfrachten, jedoch wurde sie dabei mitgezogen. Seit Wochen wanderte sie nun zwischen den Welten und versuchte wieder nach Hause zu finden. Nun befand sie sich auf einer Insel, die ihr sehr bekannt vorkam, auch wenn sie ihr unbekannt vorkam. Im schwachen Licht erkannte sie ein großes Gebäude, das war sie - das war ihre Heimatinsel.Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie aktivierte ihre Kanohi der Unberührbarkeit um durch eine Hauswand zu gelangen und befand sich nun in dem Herrschaftssitz der Insel. Die Regierung dieser Insel hing an einem Turaga, der einst in einem mächtigen Toa-Team gekämpft hatte. Dieses Team hatte Mata Nuis Leben gerettet, doch danach wurden sie vergessen. Das wollte Tuyet nicht. Sie hatte eine Vision: den Nui-Stein benutzen, um eine Regierung zu schaffen, die einzig und allein Mata Nui diente und so sollte das Universum sein. Vielleicht würde sie hier eine Kanohi Volitak finden, um unbemerkt nach Metru Nui zurückzukehren. Und vielleicht konnte sie eine Kanohi Suletu finden, um Dume zu manipulieren, denn nach allem was passiert war hatte Tuyet doch immer nur das gute im Sinn.
Das redete sie sich zumindest ein...
Kapitel 1: Saga um Tuyet
Metru Nui - Stadt der Legenden. Noch immer waren die Matoraner aufgebracht und trauten keinem Toa, der ihm über den Weg lief. Nun lag es an Lhikan und Nidhiki die Ehre der Toa wieder herzustellen. Turaga Dume hatte auch einen Teil seines Vertrauens in die Toa verloren, doch er wusste, dass Lhikan ein guter Toa war, bei Nidhiki war er sich jedoch nicht so sicher.
Destral - Basis der Makuta. In der Ratkammer von Destral hatte gerade eine Besprechung stattgefunden, in der Teridax beschloss seinen Plan zu beschleunigen, er wollte nicht warten bis der Virus Mata Nui einschläferte, er wollte es selbst in die Hand nehmen. Und er wusste auch schon wie...
Nun waren die ca. 90 verbleibenden Makuta des Universums damit beschäftigt Rahkshi und Rahi zu erstellen. Makuta Tridax war es sogar gelungen einige Visorak aus Sidorak herauszupressen, indem er ihn mit seinem Leben bedrohte. Es waren zwar nur ca. 1.000 Spinnen, doch das sollte reichen um das Universum für einen Tag unter Kontrolle zu halten und wenn diese Rahi tot waren... würde er eben neue holen.
Im Dunkeln schlich Teridax nach Metru Nui, bei ihm seine getreuen Helfer Krika und Icarax. Diese beiden Makuta waren an seiner Seite, da sie die wohl herzlosesten waren und deshalb auch Teridax' größte Bedrohung. Und genau deshalb wäre es für ihn nur von Vorteil, wenn sie starben. Er hatte ja nicht umsonst einen Köder mitgenommen.
"Kirka und Icarax, ihr sucht die beiden Toa und tötet sie, tötet auch ein paar Matoraner und lasst es so aussehen als wäre es das Werk der Toa... das wird den Matoranern ihr letztes Vertrauen nehmen und sie werden keine Fragen stellen, wenn Dume sie aufgrund neuer 'sicherheitsmaßnahmen' in Matoraner-Kapseln stecken wird." Krika und Icarax nickten Teridax nur müde zu und verschwanden in der Dunkelheit.
Teridax machte sich auf den Weg zu einem gewaltigen Felsen, der von den Matoranern nur "Große Barriere" genannt wurde. Niemand wagte sich hier her und deshalb war die Barriere der perfekte Ort, um ein Versteck zu errichten. Von dort aus sollte er alle seine Schläge planen und seine Aufzeichnungen verstecken. "Mata Nui hat vielleicht Pläne für neue Toa Metru... aber ich habe Pläne für Mata Nui. Und wenn ich meinen Plan beendet habe wirst du froh sein dich mein Diener nennen zu dürfen, während die anderen vergeblich um ihr Leben flehen."
In Turaga Dumes Kammer brannte nur schwaches Licht. In der Nacht war das Kolosseum die einzige Quelle, die Metru Nui mit Licht versorgte und selbst diese Beleuchtung war nur indirekt, sodass kein großer Schatten entstand als Teridax das Gebäude betrat. Die Wachen hielten immer noch Wache, doch es war kein Problem für Teridax diese loszuwerden. Im innern des Kolosseums traf er jedoch jemanden, den er nicht hätte treffen wollen - einen Ta-Matoraner. Nicht nur irgendein Ta-Matoraner, es war Jaller. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde nahm Teridax die Gestalt eines weiteren Wächters an und salutierte vor Jaller.
"Das ist meine Route, was machst du hier?" fragte Jaller aufgebracht.
"Ich wurde geschickt um dir eine Nachricht zu überbringen." erwiederte Teridax in gespielt erfüchrtigen Ton.
"Und welche Nachricht wäre das?"
"Die Nachricht lautet, dass alles in Ordnung ist... bis auf..."
"Bis auf was?" fragte Jaller nervös.
"Bis auf die Tatsache, dass du jetzt sterben wirst..." sagte Teridax. Währenddessen lief der Le-Matoraner Kongu eilig zu seiner Hütte, heute war sein Kollege in der Röhrenstation zu spät gekommen und deshalb musste Kongu länger arbeiten. Nun betrachtete er das beleuchtete Kolosseum und für den Bruchteil einer Sekunde schien es ihm so als wäre es in kompletten Schatten gehüllt.
Ein regloser Körper fiel auf den Boden und die rote Kanohi Komau zerbrach, während ein Matoraner sich in den Meister der Schatten verwandelte. Die schlanke Gestalt schritt durch den Korridor, geradewegs auf Dumes Kammer zu.
Turaga Dume, Herrscher von Metru Nui, durchsuchte die Unterlagen, die ihm von dem Onu-Matoranischen Archivar Whenua gebracht worden waren. Das Licht in seiner Kammer war nur sehr schwach und würde jede Sekunde erlöschen, doch Dume wollte nicht aufgeben. Die Information, die er suchte könnte eines Tages von großer Bedeutung sein, doch plötzlich hörte er einen lauten Knall und kurz darauf ein tiefes Fluchen. Sofort wusste Dume was passiert war - Teridax war gekommen. Seit langem hegte Dume den Verdacht, dass die Bruderschaft sich dem Bösen gewidmet hatte, da sie oft mit den Dunklen Jägern verkehrten, doch das war der Beweis - und Dume hatte vorgesorgt. Nun schob er das Boot ins Wasser. Das Kolosseum war ein kleines Wunder, von hier aus konnte ganz Metru Nui gesteuert werden und ein kleiner Kanal floss vom Kolosseum bis zur Küste. Teridax musste wohl warten, wenn er ihn finden wollte, doch nun machte sich Dume auf die Suche nach seiner letzten Hoffnung - den Toa.
Tuyet schlich durch die dunklen Gassen, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden. Zwar hatte sie keine Kanohi Volitak gefunden, doch sie war dennoch eine meisterin der Tarnung und eine Kanohi Faxon konnte von Zeit zu Zeit auch sehr nützlich sein. Ihre Schritte waren nicht zu hören und einen Toa, der eine Kanohi Arthron trug, gab es ihren wissens nicht auf Metru Nui. Sie spürte, dass die Fragmente des Nui-Steins immer noch die Energie in sich trugen, die sie einst besaßen. Die Archive von Onu-Metru, das war ihr Ziel. Hier befand sich ihren Wissens nach der Stab von Artakha. Und vielleicht würde sie noch einige weitere Gegenstände finden.
***
Lhikan war auf dem Weg zu seinem Zuhause. Es war schon lange dunkel, doch Nidhiki und er hatten beschlossen jede volle Stunde Kontrollgänge zu machen. Nun war Lhikans erster Wachgang beendet und Nidhiki war dran. Im dunkeln konnte er nie die zwei roten Augen sehen, die ihn beobachteten. Makuta Krika machte sich bereit und aktivierte seine Kanohi Crast, Maske der Repulsion, um sich auf Lhikan zu schleudern. Es ging so schnell, dass Lhikan nicht bemerkte, was mit ihm passierte. Er spürte, wie sich Ketten aus Schatten um seinen Körper legten, bevor er bewusstlos wurde.Anderswo machte sich Nidhiki auf den Weg zu seinem ersten Kontrollgang. Er bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Metru Nui war nachts zwar ruhig, aber in Le-Metru hörte man immer die Geräusche der Transportröhren. Ebenfalls bemerkte er, dass die Nacht dunkler schien als sonst, obwohl die Sterne hell auf Metru Nui hinabschienen. Vorsorglich ergriff er seine Luftsense, doch auch diese half ihm nichts. Er wurde von hinten gepackt und ein heftiger Schlag auf den Hinterkopf raubte ihm das Bewusstsein.
An der Küste von Ga-Metru trafen sich Icarax und Krika. "Bringen wir sie nach Destral. Vamprah wird sich um sie kümmern." sagte Icarax.
"Vamprah? Wir sollten sie töten, schon vergessen?" fragte Krika.
"Das hört sich nicht nach dir an... eher nach mir, aber nutzen uns Schatten-Toa nicht mehr als tote Toa?" fragte Icarax.