Re: Piratendämmerung
Verfasst: Samstag 2. September 2017, 00:16
Wenn man seine halbe Karriere als Held über danach trachtet, eine bestimmte Person hinter Gitter zu bringen, verspürt man eine gewisse Genugtuung, wenn man sie endlich gefunden hat. Ist man jedoch dabei in eine hinterhältige Falle getappt, mischen sich Furcht und teilweise ein wenig Respekt dazu. So erging es Sight, als er mit seinen Kameraden einer riesigen Pirateneinheit und Ridley persönlich gegenüberstand. Dazu kam, dass der Haupteingang verriegelt wurde und der einzig andere Ausgang vom Körper dieses Riesenreptils blockiert wurde. Die Chancen auf einen Sieg waren verschwindend gering. Und das wussten alle drei Helden. Hinter Containern suchten sie Deckung vor der Artillerie der Piraten und Ridleys wütendem Odem. Dadurch wurde es in dem Raum bald unerträglich heiß. Verzweifelt wehrten die Helden jeden Versuch der Piraten ab, vorzurücken. Sollte Ridley sich doch entscheiden, sich in Bewegung zu versetzen, so war aller Widerstand vergebens.
Exceta hatte jeden Teil seiner üblichen optimistischen Art verloren. Panisch fragte er: „Es gibt keinen Ausweg! Sight, was sollen wir nur tun? Du hast doch immer eine Idee!“
„Ich…ich…Keine Ahnung, Mann!“
Sight war noch panischer, teils wegen der Gesamtsituation, teils wegen dieser offensichtlichen Falle. Seltsamerweise verspürte er ein angenehmes, aber ablenkendes Kribbeln an seiner Brust, dessen Ursprung er nicht bestimmen konnte. Lange würden sie jedenfalls nicht mehr durchhalten, wenn kein Wunder oder sonst was passieren würde.
Dann war in der Ferne etwas wie eine Explosion zu hören. Die Deckenbeleuchtung begann zu flackern und fiel dann komplett aus. In ihrer Verwirrung schossen die Piraten auf alles, was sich vermeintlich bewegte. Was in dieser Dunkelheit so ziemlich alles sein konnte.
Sever tastete sich kriechend und blind nach einem Anzeichen seiner Kammeraden vor, stieß jedoch nur gegen eine Piratenleiche. Ohne Vorwarnung packte ihn eine kräftige Hand und zog ihn auf die Beine. Die Hand ließ ihn nicht los, sondern zerrte ihn in die Richtung einer schwachen Lichtquelle, wo Sever den Ausgang und den Feind vermutete. Doch er wehrte sich nicht. Das Licht wurde größer, wurde an manchen Stellen aber von einem großen Gerippe blockiert. Irgendwie schafften es Sever und der Eigentümer der mysteriösen Hand unbeschadet an Ridley vorbei. Die Hand, die Sever durch die Piratenhorde gelotst hatte gehörte Sight, der sich schwer atmend auf seine Knie stützte. Dank ihrer Infrarot- Visiere hatten er und Exceta immerhin etwas sehen können.
„Wir müssen wieder zurück. Eine bessere Gelegenheit wird sich uns kaum bieten!“ keifte Sever den erschöpften Sight an.
„Unter diesen… Bedingungen… ist ein Sieg… so gut wie… aussichtslos… Wenn du… unbedingt wieder… da rein willst,… halte ich dich… nicht auf.“
Sever sagte dazu nichts mehr und sah sich nun um. Sie befanden sich in einer weiten Halle aus Felsgestein, deren Boden durch die Tiefe nicht mehr auszumachen war. Im Inneren spannte sich ein Netz aus Fließbändern, Plattformen, Kolben und mechanischen Armen, ganz wie in einer gewaltigen Fabrik. Etwas anderes konnte es auch nicht sein. Die hinterste Wand war nicht so spärlich beleuchtet wie der Rest der Anlage. Im Gegenteil, es schien so, als ob Tageslicht durch die Decke dringen würde. Dem leicht verwischten Bild nach zu urteilen, regnete es immer noch in Strömen und dicker schwarzer Qualm quoll aus dem Boden, wo der Regen niederging. Und es war heiß. Brennend heiß. Ein leises Knacken zwang Sever wieder dazu auf seine Kameraden zu achten; Sight stützte seine Hände gegen seine Wirbelsäule und gab dabei ein lautes Ächzen von sich.
„Ich werde langsam alt“, stöhnte er dabei.
Ein wütendes Brüllen veranlasste die Helden, die Leiter zu den Fließbändern hinunterklettern. Sight war als erster unten und als er seinen Fuß auf das Fließband setzte, wurde er sofort mitgerissen, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Sever stieß ein hämisches „Ha!“ aus, viel aber unsanft auf den Hintern als er das Band betrat. Exceta hatte es nicht nötig, so eine Peinlichkeit zu riskieren. Er nutzte Jetpack und Sprungdüsen um den anderen zu folgen. Sie waren keine 20 Meter weit gekommen, als die ersten Sturmpiraten durch den Eingang krochen und die Helden ohne zu zögern ins Kreuzfeuer nahmen. Hinter den Montagearmen und einigen Schutzwänden konnten sie aber Deckung suchen, nur um zu erfahren, dass die Fabrik auch von Feinden wimmelte. Einer hatte das Pech Sight in die Quere zu kommen. Er wich dem Säbel des Piraten aus, sprang gegen die Seitenwand, stieß sich ab und versenkte seine Klinge von oben im Schädel seines Opfers, bis die Spitze zwischen den Beinen des Piraten wieder herausstieß. Dann ließ er sich nach vorn fallen und teilte den Piraten so in zwei saubere Stücke. Als er weiterrannte warf Sight einen Blick auf seine Komparsen. Sever war verschwunden und Exceta tötete gerade einen Piraten auf ähnliche Weise. Ein schlechter Zeitpunkt, um seinem Lernprogramm zu folgen, dachte sich Sight ehe er auch zu Exceta den Sichtkontakt verlor. Nun war er allein auf schwerbewachtem feindlichem Territorium.
Sight erreichte die breite Lagerplattform am Ende der Halle. Doch etwas stimmte nicht. Keine Wachen oder Lagereinheiten, die es zu bewachen gilt. Langsam schlich Sight in den dichten Nebel. Ohne ein Geräusch zu verursachen und mit aufgeladenen Blaster war er zu allem bereit. Dachte er. Doch der scharfe schweif Ridleys schleuderte ihn aus dem Hinterhalt über den Graben und zerfetzte seine Rüstung. Säurewasser drang durch die Risse und benetzte seine Haut. Unter Höllenqualen schlug Sight blind um sich und seine freie Hand verfing sich in losen Kabeln. Schmerzhaft schlug er gegen die Wand, betäubt aber noch bei Verstand. Der Dampf kam vom Grund des Grabens, von dem ein bösartiges rotes Glühen ausging. Das wäre ein furchtbares Ende gewesen, wenn diese Kabel nicht wären. Doch auch so war Sights Ende gekommen. Nach langer Dienstzeit tritt jeder mal ab.
Exceta hatte jeden Teil seiner üblichen optimistischen Art verloren. Panisch fragte er: „Es gibt keinen Ausweg! Sight, was sollen wir nur tun? Du hast doch immer eine Idee!“
„Ich…ich…Keine Ahnung, Mann!“
Sight war noch panischer, teils wegen der Gesamtsituation, teils wegen dieser offensichtlichen Falle. Seltsamerweise verspürte er ein angenehmes, aber ablenkendes Kribbeln an seiner Brust, dessen Ursprung er nicht bestimmen konnte. Lange würden sie jedenfalls nicht mehr durchhalten, wenn kein Wunder oder sonst was passieren würde.
Dann war in der Ferne etwas wie eine Explosion zu hören. Die Deckenbeleuchtung begann zu flackern und fiel dann komplett aus. In ihrer Verwirrung schossen die Piraten auf alles, was sich vermeintlich bewegte. Was in dieser Dunkelheit so ziemlich alles sein konnte.
Sever tastete sich kriechend und blind nach einem Anzeichen seiner Kammeraden vor, stieß jedoch nur gegen eine Piratenleiche. Ohne Vorwarnung packte ihn eine kräftige Hand und zog ihn auf die Beine. Die Hand ließ ihn nicht los, sondern zerrte ihn in die Richtung einer schwachen Lichtquelle, wo Sever den Ausgang und den Feind vermutete. Doch er wehrte sich nicht. Das Licht wurde größer, wurde an manchen Stellen aber von einem großen Gerippe blockiert. Irgendwie schafften es Sever und der Eigentümer der mysteriösen Hand unbeschadet an Ridley vorbei. Die Hand, die Sever durch die Piratenhorde gelotst hatte gehörte Sight, der sich schwer atmend auf seine Knie stützte. Dank ihrer Infrarot- Visiere hatten er und Exceta immerhin etwas sehen können.
„Wir müssen wieder zurück. Eine bessere Gelegenheit wird sich uns kaum bieten!“ keifte Sever den erschöpften Sight an.
„Unter diesen… Bedingungen… ist ein Sieg… so gut wie… aussichtslos… Wenn du… unbedingt wieder… da rein willst,… halte ich dich… nicht auf.“
Sever sagte dazu nichts mehr und sah sich nun um. Sie befanden sich in einer weiten Halle aus Felsgestein, deren Boden durch die Tiefe nicht mehr auszumachen war. Im Inneren spannte sich ein Netz aus Fließbändern, Plattformen, Kolben und mechanischen Armen, ganz wie in einer gewaltigen Fabrik. Etwas anderes konnte es auch nicht sein. Die hinterste Wand war nicht so spärlich beleuchtet wie der Rest der Anlage. Im Gegenteil, es schien so, als ob Tageslicht durch die Decke dringen würde. Dem leicht verwischten Bild nach zu urteilen, regnete es immer noch in Strömen und dicker schwarzer Qualm quoll aus dem Boden, wo der Regen niederging. Und es war heiß. Brennend heiß. Ein leises Knacken zwang Sever wieder dazu auf seine Kameraden zu achten; Sight stützte seine Hände gegen seine Wirbelsäule und gab dabei ein lautes Ächzen von sich.
„Ich werde langsam alt“, stöhnte er dabei.
Ein wütendes Brüllen veranlasste die Helden, die Leiter zu den Fließbändern hinunterklettern. Sight war als erster unten und als er seinen Fuß auf das Fließband setzte, wurde er sofort mitgerissen, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Sever stieß ein hämisches „Ha!“ aus, viel aber unsanft auf den Hintern als er das Band betrat. Exceta hatte es nicht nötig, so eine Peinlichkeit zu riskieren. Er nutzte Jetpack und Sprungdüsen um den anderen zu folgen. Sie waren keine 20 Meter weit gekommen, als die ersten Sturmpiraten durch den Eingang krochen und die Helden ohne zu zögern ins Kreuzfeuer nahmen. Hinter den Montagearmen und einigen Schutzwänden konnten sie aber Deckung suchen, nur um zu erfahren, dass die Fabrik auch von Feinden wimmelte. Einer hatte das Pech Sight in die Quere zu kommen. Er wich dem Säbel des Piraten aus, sprang gegen die Seitenwand, stieß sich ab und versenkte seine Klinge von oben im Schädel seines Opfers, bis die Spitze zwischen den Beinen des Piraten wieder herausstieß. Dann ließ er sich nach vorn fallen und teilte den Piraten so in zwei saubere Stücke. Als er weiterrannte warf Sight einen Blick auf seine Komparsen. Sever war verschwunden und Exceta tötete gerade einen Piraten auf ähnliche Weise. Ein schlechter Zeitpunkt, um seinem Lernprogramm zu folgen, dachte sich Sight ehe er auch zu Exceta den Sichtkontakt verlor. Nun war er allein auf schwerbewachtem feindlichem Territorium.
Sight erreichte die breite Lagerplattform am Ende der Halle. Doch etwas stimmte nicht. Keine Wachen oder Lagereinheiten, die es zu bewachen gilt. Langsam schlich Sight in den dichten Nebel. Ohne ein Geräusch zu verursachen und mit aufgeladenen Blaster war er zu allem bereit. Dachte er. Doch der scharfe schweif Ridleys schleuderte ihn aus dem Hinterhalt über den Graben und zerfetzte seine Rüstung. Säurewasser drang durch die Risse und benetzte seine Haut. Unter Höllenqualen schlug Sight blind um sich und seine freie Hand verfing sich in losen Kabeln. Schmerzhaft schlug er gegen die Wand, betäubt aber noch bei Verstand. Der Dampf kam vom Grund des Grabens, von dem ein bösartiges rotes Glühen ausging. Das wäre ein furchtbares Ende gewesen, wenn diese Kabel nicht wären. Doch auch so war Sights Ende gekommen. Nach langer Dienstzeit tritt jeder mal ab.