Aho Nui I
Verfasst: Sonntag 3. März 2013, 20:45
Heute war ein stürmischer Tag auf Aho Nui, um nur einen Teil der Wahrheit zu verraten. Der andere Teil war, dass es einen solchen Sturm seit der Großen Katastrophe nicht mehr gegeben hatte. Die Wellen schlugen krachend an den felsigen Buchten, als wollten sie ein für allemal die Insel in den nassen Abgrund reißen. Der Wind heulte, laut wie hundert brüllende Kane-Ra, durch die Baumwipfel der dichten Wälder, und der Schnee schichte sich zu meterhohen Hügeln auf. In der übervollen Bar Zum wilden Takea am Fuße des Maunga-Berges war inzwischen längst Schließzeit, doch es fanden sich immer noch im Schnee völlig orientierungslos gewordene Matoraner ein. Die erschöpften Kellner der Taverne hatten Mühe, alle Gäste zu versorgen, und so kam es, dass immer wieder eine kleine Saalschlacht zwischen bedienten und nicht bedienten Kunden ausbrach. Rauch und der Geruch von billigem Bier hingen in dichten Schwaden in der Luft und sorgten dafür, dass jeder unerfahrener Insasse sofort bewusstlos und in Atemnot umkippte (am Boden lagen schon ein paar Leichen), und ohrenbetäubend lautes Stimmengewirr hielt jeden De-Matoraner auf sichere Distanz des Lokals.
„Kinder, ist das ein Wetter heute!“ dröhnte es plötzlich von der Tür, die im gleichen Moment heftig aufgestoßen worden war.
„Tür zu! “ kreischte der Barkeeper sofort. „Es soll verdammt noch mal draußen kalt sein, nicht hier drin!“
Der Angekommene stieß selbige zu, zog seinen völlig durchnässten Mantel aus, bahnte sich mit gut platzierten Faustschlägen ein Weg durch die Menge und ließ sich erschöpft an einem Tisch fallen. "Der" Gast stellte sich als eine Ga-Matoranin heraus. Wahrscheinlich eine Fischerin, die vom nahegelegenen Hafen zurückkam.
„Warum kommst’n so spät?“ wollte der Barkeeper, der ihr gleichzeitig ein seltsames Gebräu auf dem Tisch drosch, wissen.
„Wir mussten noch Llanoh helfen. Sie hatte bei dem Wetter noch unbedingt auf See gewollt, keine Ahnung, warum. Bei dem Gewitter! In der Bucht treiben schon die Eisberge, es stürmt, dass die Schiffe vom Hagel Lecks bekommen, aber nein, Llahnoh muss noch auf jeden Fall raus!“
Die Sprecherin schüttelte den Kopf und kippte die Flüssigkeit herunter.
„Wenn es hier schon so aussieht, wie denn in den Bergen?“ fuhr sie fort.
„Das kann ich dir sagen!“ meldete sich ein ziemlich rau aussehender Ko-Matoraner, der durch Zufall mitgehört hatte. „Ich bin heute morgen auf dem Maunga gestiegen – bei halber Höhe konnte ich die Hand vor Augen nimmer sehen, da hab ich es gelassen. Zum Glück!“
„Nicht mal die Transkontinentale fährt mehr! Na ja, das will ja nichts heißen…” warf ein Waldschrat von einem Le-Matoraner mit einem Seitenblick auf einen Fe-Matoraner ein.
„Was soll das heißen, du Hinterwäldler?“ gab letzterer, der anscheinend schon ein paar Halbe hinter sich hatte, zurück.
„Das soll heißen, dass ihr Ingenieure nicht mal in der Lage gewesen seid, eine richtige Eisenbahn zu bauen! Jetzt sitzen wir hier in diesem Laden, wo’s nichts Trinkbares gibt, und…“
Den letzten Satz konnte er nicht abschließen, da sich der Fe-Matoraner und der Barkeeper auf ihn gestürzt hatten. Der Holzfäller hatte aber Freunde, die sich gleich auf die zwei Angreifer warfen. Selbige Freunde wurden aber von den Fe-matoranischen Eisenarbeitern und den Fischerinnen umgeworfen und kräftig durchgeprügelt. Im Nu war die gesamte Taverne schon wieder in eine Prügelei verstrickt, sodass die Le-matoranischen Angestellten nicht mehr tatenlos zusehen konnten, sondern sich selbst in den Kampf stürzen mussten. Nur einer machte nicht bei der Drescherei mit. In einer dunklen Ecke der Bar, von wo sie das gesamte Geschäft im Überblick hatte, saß die Gestalt, umhüllt in einem dunklen Gewand. Ein nicht angerührtes Getränk stand vor ihr auf den Tisch, und obwohl eine Kapuze ihr Gesicht verhüllte, hätte man schwören können, dass sie unter dem Tuch lächelte. Ihr Name war hierzulande nur wenigen bekannt, denn sie kam von jenen fernen Regionen hoch droben im Norden, mit denen ab und zu Handel betrieben wurde. Uns jedoch soll ihr Name nicht mehr verhüllt bleiben – oder doch?
„Kinder, ist das ein Wetter heute!“ dröhnte es plötzlich von der Tür, die im gleichen Moment heftig aufgestoßen worden war.
„Tür zu! “ kreischte der Barkeeper sofort. „Es soll verdammt noch mal draußen kalt sein, nicht hier drin!“
Der Angekommene stieß selbige zu, zog seinen völlig durchnässten Mantel aus, bahnte sich mit gut platzierten Faustschlägen ein Weg durch die Menge und ließ sich erschöpft an einem Tisch fallen. "Der" Gast stellte sich als eine Ga-Matoranin heraus. Wahrscheinlich eine Fischerin, die vom nahegelegenen Hafen zurückkam.
„Warum kommst’n so spät?“ wollte der Barkeeper, der ihr gleichzeitig ein seltsames Gebräu auf dem Tisch drosch, wissen.
„Wir mussten noch Llanoh helfen. Sie hatte bei dem Wetter noch unbedingt auf See gewollt, keine Ahnung, warum. Bei dem Gewitter! In der Bucht treiben schon die Eisberge, es stürmt, dass die Schiffe vom Hagel Lecks bekommen, aber nein, Llahnoh muss noch auf jeden Fall raus!“
Die Sprecherin schüttelte den Kopf und kippte die Flüssigkeit herunter.
„Wenn es hier schon so aussieht, wie denn in den Bergen?“ fuhr sie fort.
„Das kann ich dir sagen!“ meldete sich ein ziemlich rau aussehender Ko-Matoraner, der durch Zufall mitgehört hatte. „Ich bin heute morgen auf dem Maunga gestiegen – bei halber Höhe konnte ich die Hand vor Augen nimmer sehen, da hab ich es gelassen. Zum Glück!“
„Nicht mal die Transkontinentale fährt mehr! Na ja, das will ja nichts heißen…” warf ein Waldschrat von einem Le-Matoraner mit einem Seitenblick auf einen Fe-Matoraner ein.
„Was soll das heißen, du Hinterwäldler?“ gab letzterer, der anscheinend schon ein paar Halbe hinter sich hatte, zurück.
„Das soll heißen, dass ihr Ingenieure nicht mal in der Lage gewesen seid, eine richtige Eisenbahn zu bauen! Jetzt sitzen wir hier in diesem Laden, wo’s nichts Trinkbares gibt, und…“
Den letzten Satz konnte er nicht abschließen, da sich der Fe-Matoraner und der Barkeeper auf ihn gestürzt hatten. Der Holzfäller hatte aber Freunde, die sich gleich auf die zwei Angreifer warfen. Selbige Freunde wurden aber von den Fe-matoranischen Eisenarbeitern und den Fischerinnen umgeworfen und kräftig durchgeprügelt. Im Nu war die gesamte Taverne schon wieder in eine Prügelei verstrickt, sodass die Le-matoranischen Angestellten nicht mehr tatenlos zusehen konnten, sondern sich selbst in den Kampf stürzen mussten. Nur einer machte nicht bei der Drescherei mit. In einer dunklen Ecke der Bar, von wo sie das gesamte Geschäft im Überblick hatte, saß die Gestalt, umhüllt in einem dunklen Gewand. Ein nicht angerührtes Getränk stand vor ihr auf den Tisch, und obwohl eine Kapuze ihr Gesicht verhüllte, hätte man schwören können, dass sie unter dem Tuch lächelte. Ihr Name war hierzulande nur wenigen bekannt, denn sie kam von jenen fernen Regionen hoch droben im Norden, mit denen ab und zu Handel betrieben wurde. Uns jedoch soll ihr Name nicht mehr verhüllt bleiben – oder doch?